Aufmerksamkeitsökonomie, Konzentrationsunfähigkeit, Massenzerstörungswaffen, Googleisierung der Köpfe: Unzählige Publikationen prangern die Flut von Bildern und Informationen an, vom Fernsehen über Videospiele bis zum Internet, die unsere Jugend zu einem krankhaften Aufmerksamkeitsdefizit verurteilen würden.
Dieser Essay bietet eine Gesamtsicht auf diese Fragen, der dem üblichen Gejammer zuwiderläuft. Ja, die Überbeanspruchung unserer Aufmerksamkeit ist ein Problem, das ins Zentrum unserer wirtschaftlichen Analysen, unserer pädagogischen Reformen, unserer ethischen Überlegungen und unserer politischen Anstrengungen gestellt werden muss. Jedoch nein, das Aufkommen der digitalen Technologien verdammt uns nicht zu einer stumpfsinnigen Zerstreuung.
Wie können wir unsere Aufmerksamkeit in eine andere Richtung lenken? Wem sollten wir sie schenken? Müssen wir lernen, unsere Aufmerksamkeitsressourcen zu „verwalten“, um „wettbewerbsfähiger“ zu sein, oder sollten wir eher danach streben, einander mehr Aufmerksamkeit zu schenken sowie den ökologischen Herausforderungen (klimabezogen und sozial), die unser lebenswichtiges Umfeld bedrohen? Dieses Buch tritt für den zweiten Weg ein. Es legt die Grundlagen für eine Ökologie der Aufmerksamkeit als Alternative zu einer Überbeschäftigung, die uns erdrückt. Es hofft, Sie finden die Zeit, es zu lesen ...