Fake News stellen ein besonders unverhohlenes und direktes Mittel zur Verbreitung falscher Vorstellungen über die sozialen Medien dar. Wir untersuchen das psychologische Profil der Personen, die Fake News zum Opfer fallen. Methode: Wir haben 1 606 Teilnehmer von Amazon's Mechanical Turk für drei Online-Befragungen angeworben. Ergebnisse: Die Tendenz, zufällig generierten Sätzen Tiefsinnigkeit zuzuschreiben - eine Empfänglichkeit für pseudo-tiefsinnigen Bullshit - korreliert positiv mit der Wahrnehmung der Exaktheit von Fake News und negativ mit der Fähigkeit, Fake News von echten Nachrichten zu unterscheiden (Urteilsvermögen über Wahrheit in Medien). Gleichermaßen schätzen Personen, die ihren Wissensstand überschätzen, Fake News als exakter ein. Wir erweitern ebenfalls frühere Forschungen, die gezeigt haben, dass analytisches Denken negativ mit der wahrgenommenen Exaktheit korreliert. Wir zeigen auf, dass dieser Zusammenhang nicht durch die An- oder Abwesenheit der Quelle der Schlagzeile (was keinen Einfluss auf die Exaktheit hat) oder durch die Vertrautheit mit den Schlagzeilen (welche positiv mit der wahrgenommenen Exaktheit falscher und echter Nachrichten korreliert) gemindert wird. Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse legen nahe, dass der Glaube an Fake News in gewissem Maße auf eine allgemeine Tendenz zurückgeht, schwache Aussagen zu leicht hinzunehmen. Diese Tendenz, die wir als reflexive Aufgeschlossenheit bezeichnen, könnte zum Teil für das Vorherrschen epistemisch fraglicher und verallgemeinerter Überzeugungen verantwortlich sein.
