Viele behaupten nun ständig, dass „Wahrheit“ oder „Authentizität“ die Grundlage ihrer Legitimität seien, während das Konzept der Transparenz verherrlicht wird. Ob im Management im Herzen von Organisationen oder aus politischer Sicht, oder sogar in unseren einfachsten Gesprächen mit anderen, Aufrichtigkeit ist zu einem echten „Vorwand“ geworden, der die Begründetheit bestimmter Entscheidungen oder Handlungen gewährleisten würde. Und so ist es auch mit denjenigen, die unter dem Deckmantel der „Aufrichtigkeit“ sprechen oder handeln und deshalb legitim, unantastbar und glaubwürdig werden. Doch was bedeutet es, aufrichtig zu sein? Ist das überhaupt möglich? Welche Bedeutung kann man der Aufrichtigkeit im Zeitalter der sozialen Netzwerke, zwischen Illusion und Wahrheit, gewähren? Ist es ein unvermeidlicher Fluchtwert oder sogar eine Tugend zum „Heilen“ unserer Zeitgenossen? Mit ihrem Essay gibt uns die Autorin die Schlüssel, um die manchmal schmerzhafte Wende der Zeitgenossenschaft besser zu leben. Sie gibt uns hier eine echte Lebensethik.