Seit den zwei letzten Jahrzehnten wird die nationale politische und zivile Diskussion in den Vereinigten Staaten vom „Wahrheitszerfall“ gekennzeichnet, der als eine Reihe von vier miteinander verbundenen Trends erläutert wird: eine wachsende Uneinigkeit über Fakten und analytische Interpretationen von Fakten und Daten; eine Verwischung der Grenze zwischen Meinung und Fakten; eine Zunahme des relativen Umfangs und des daraus resultierenden Einflusses von Meinungen und persönlichen Erfahrungen auf Fakten; und ein geringeres Vertrauen in den damals respektierten Sachinformationsquellen. Diese Trends haben viele Ursachen, aber dieser Bericht befasst sich mit vier von ihnen: Merkmale der menschlichen kognitiven Prozesse, wie zum Beispiel kognitive Verzerrungen; Veränderungen im Informationssystem, einschließlich sozialer Medien und des 24-Stunden-Nachrichtenzyklus; konkurrierende Nachfragen angesichts des Bildungssystems, das den Zeitaufwand für Medienkompetenz und kritisches Denken verringert; und Polarisierung, sowohl politisch als auch demographisch. Zu den schädlichsten Folgen des Wahrheitszerfalls gehören die Erosion der zivilen Diskussion, die politische Lähmung, die Entfremdung und der Rückzug der Individuen von den politischen und zivilen Institutionen, und die Unsicherheit über die nationale Politik.
Dieser Bericht untersucht die Ursachen und Folgen des Wahrheitszerfalls und ihre Verbindungen miteinander. Er erforscht auch vergangene Epochen der US-Geschichte, um Beweise für die vier Trends des Wahrheitszerfalls zu identifizieren und Ähnlichkeiten mit und Unterschiede zu der heutigen Periode zu beobachten. Außerdem skizziert der Bericht eine Forschungsagenda, das heißt eine Strategie zur Untersuchung der Ursachen des Wahrheitszerfalls, um zu bestimmen, was getan werden kann, um seine Ursachen und Folgen anzugehen.
