Der Liberalismus schneidet heutzutage schlecht ab. Tatsächlich wird er hart auf die Probe gestellt: Die einen benutzen ihn zur Rechtfertigung ihrer feigen Rückzüge, die anderen bedienen sich seiner, um ihre Gegner in Verruf zu bringen, indem sie ihn auf die Wirtschaft reduzieren. In einer immer komplexeren und dem Diktat der Unmittelbarkeit unterworfenen Welt jedoch war die Idee des Liberalismus noch nie so neu. Noch nie erschien er in solchem Maße als das beste Mittel gegen politischen Zynismus, extremistische Leidenschaften, politische Korrektheit und Identitätswahn. Anhand zahlreicher Rückblicke und Erklärungen, Ereignisse und Porträts vergegenwärtigt Joseph Macé-Scaron mit Gelehrsamkeit, wie die individuelle Freiheit das moderne Frankreich erbaut hat und wie sehr sie dazu taugt, das zukünftige zu erschaffen. Fern von jeglichem Systemdenken lehrt der Liberalismus uns letztendlich in einer vom Irrationalen beherrschten Welt, dass man mit Leidenschaft gemäßigt sein kann.
