Wir leben zu einer Zeit, wo das Konzept der objektiven Wahrheit als solches vom Präsidenten der Vereinigten Staaten verhöhnt und aufgegeben wird. Verschwörungen und Ideologien sind wieder aufgetaucht, die Wissenschaft wird einmal mehr auf die Probe gestellt und russische Propaganda überflutet unsere Bildschirme. Die Weisheit der Masse hat die Forschungskompetenz an sich gerissen und jeder von uns klammert sich an die Überzeugungen, die seine Vorurteile am besten bestätigen. Wie ist die Wahrheit in der westlichen Welt zu einer bedrohten Art geworden? Dieser Niedergang hat vor Jahrzehnten begonnen und die ehemalige Kritikerin der New York Times, Michiko Kakutani, wirft in Der Tod der Wahrheit einen durchdringenden Blick auf die kulturellen Kräfte, die zu diesem aufziehenden Sturm beigetragen haben. Kakutani identifiziert in den sozialen Medien, der Literatur, dem Fernsehen sowie in der akademischen und politischen Welt die Tendenzen - gleichermaßen von rechts wie von links - die sich miteinander verknüpft haben, um die Subjektivität den Fakten, der Wissenschaft und gemeinsamen Werten überzuordnen. Sie führt uns auf die Worte großer Kritiker des Autoritarismus zurück, von Schriftstellern wie George Orwell und Hannah Arendt, deren Werk heute besonders treffend ist. Mit beeindruckender Gelehrsamkeit und Scharfsicht bietet Kakutani eine provozierende Diagnose unseres gegenwärtigen Zustands und weist einen neuen Weg für diese Zeit der Infragestellung der Fakten.