Dieser Artikel plädiert für die Berücksichtigung der Unehrlichkeit der Rede. Eine Äußerung gilt als unehrlich, wenn - und nur wenn - sie etwas kommuniziert, das nicht mit den bewussten Einstellungen des Sprechers übereinstimmt. Zwei Hauptthemen werden erörtert: die Beziehung zwischen dem Mangel an Ehrlichkeit und der Rede-Sinn-Unterscheidung sowie die dem unehrlichen Diskurs zugrunde liegende geistige Haltung. Die Darstellung findet Anwendung auf bejahende und verneinende Äußerungen von Deklarativsätzen sowie auf Äußerungen von Nicht-Deklarativsätzen. Es wird gezeigt, wie sie die richtigen Ergebnisse für eine Reihe von Fällen liefert.